Die Käsegilde Deutschland fördert den guten Geschmack
09.07.2014 | 19:00 Uhr 2014-07-09T19:00:00+02:00Sprockhövel/Gelvelsberg. Die Käsegilde Deutschland steht ein für den guten Geschmack. Sie machte Station in Sprockhövel und hieß auch 21 neue Mitglieder willkommen. In ihre Reihen aufgenommen zu werden, ist eine große Ehre – und beileibe nicht einfach. Das setzt profundes Käsewissen, langjährige professionelle Tätigkeit in der Käsebranche, einen guten Ruf und Ordensmitglieder als Paten voraus
Die Käsegilde Deutschland traf sich bei der Destillerie und Brennerei Habbel in Sprockhövel. Sie steht gewissermaßen für ein Reinheitsgebot für Lebensmittel – von der Weide bis zur Theke. Die Tradition der handwerklichen Käseherstellung zu erhalten und zu fördern ist ihr vorgegebenes Ziel. Damit handeln sie ganz im Sinne ihres Gründers Maître Pierre Androuet, der die Gilde vor mehr als 40 Jahren in Paris gegründet hatte.
Weltweit über 5600 Mitglieder
Die Guilde des Fromagers zählt weltweit über 5600 Mitglieder und Förderer. Die Deutsche Käsegilde, so der Name des Ablegers der internationalen Vereinigung in der Bundesrepublik, hat etwa 170 Angehörige. Michael Habbel, Chef des Familienbetriebes an der Grenze von Gevelsberg und Sprockhövel, ist einer davon. Aber auch der ehemalige Tagesthemen-Moderator Ulrich Wickert und der Spitzenkoch Eckhart Witzigmann gehören dazu.

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Besonders gegen den so genannten Analogkäse, der unter anderem bei einigen Pizza-Herstellern Verwendung findet, kämpft die Käsegilde. „Käse-Imitate, auch Analogkäse genannt, die aus reiner Profitgier industriell hergestellt werden sind Mogelpackungen, die bei nichtentsprechender Kennzeichnung den Verbraucher täuschen und eine Straftat darstellen“, bezieht der Vorstandsvorsitzende der Käsegilde, Günther Abt, Stellung. „Jeder Käse ist einzigartig. Er trägt den Charakter seiner Region. Käse ist Kultur, Erlebnis, Gaumenfreude, Genuss - Qualität die man schmeckt, zu jeder Jahreszeit“, sagt Abt weiter. Abt hat einen Käsestand am Münchner Viktualienmarkt und noch zwei Käse-Fachgeschäfte.
Er war einer von 72 Teilnehmer, die sich bei Habbel in Sprockhövel trafen. Dort wurden unter anderem amerikanische Käsesorten verköstigt. „Von der Qualität waren wir alle überrascht. Es war zum Beispiel eine Sorte dabei, in der Kaffee in der Rinde verarbeitet wurde“, erklärt Michael Habbel. Bei einem Einkaufspreis von 32 Euro pro Kilo werde er sich allerdings überlegen, ob er nicht lieber in Europa bleibt.
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